Freitag, 20. Januar 2017

Atemwegserkrankungen der Katze



Der Katzenschnupfenkomplex
Katzenschnupfen ist eine Sammelbezeichnung für ansteckende Erkrankungen der Atemwege und der Schleimhäute, auch sprechen wir vom Katzenschnupfenkomplex. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Symptomkomplex, der durch verschiedene Erreger hervorgerufen wird. Betroffen sind die Schleimhäute der Nase, der Maulhöhle und/oder der Augen. Beteiligte Erreger sind verschiedene Viren (Herpes- und Caliciviren) und Bakterien (Chlamydien, Bordetellen und Mykoplasmen). Die Erreger begünstigen sich gegenseitig und können parallel auftreten, so kommen zu Viren im späteren Verlauf noch verschiedene Bakterien oder auch mykotische Keime.

Die Behandlung des Katzenschnupfenkomplexes ist jedoch weitgehend unabhängig von den speziellen Erregern; ob nun Bakterien, Keime oder Viren beteiligt sind; in der Homöopathie ist das Ziel, das Immunsystem systematisch zu stärken und die Selbstheilungskräfte des Organismus anzuregen. Der Katzenschnupfenkomplex tritt in der Regel bei Immunsystem geschwächten Tieren auf; oftmals bei Katzenkindern, deren Immunsystem noch nicht gänzlich ausgereift ist. Sind die Bedingungen des Aufwuchses nicht optimal aufgrund schlechter Hygienebedingungen oder hoher Population; ist die Katze geradezu disponiert für sämtliche Erkrankungen der Atemwege infolge viraler und bakterieller Infekte. Auch bei Katzen kommen allergische Atemwegserkrankungen nicht selten vor; wie das feline Asthma. Gründe für diese allergische Erkrankung der Atemwege können im Laufe des Lebens auftretende Allergien ebenso wie ein nicht gänzlich ausgeheilter Katzenschnupfenkomplex sein.
Es gibt verschiedene Erreger des Katzenschnupfenkomplexes; einige sind beispielsweise: Feline Bordetella Infektion: Die Feline Bordetella Infektion wird durch Bordetella bronchiseptica hervorgerufen und kann primär, aber auch sekundär nach der Schädigung durch oben genannte Erreger auftreten. Die Infektion löst Erkrankungen der oberen Atemwege, ggf. auch eine Lungenentzündung (Pneumonie) aus. Kennzeichnend ist hier eine allgemeine Schwäche, teils hohes Fieber, Fressunlust (Anorexie), Husten, Schnupfen, Nasen- und Augenausfluss und Schwellung der Unterkieferlymphknote.

Bei einer Beteiligung der Lungen tritt zusätzlich Dyspnoe und abnormale Atemgeräusche auf. Das feline Herpesvirus-1 (FHV-1): Herpesviren sind neben Caliciviren die häufigsten Auslöser eines Katzenschnupfens. Die Erkrankung durch FHV-1 wird auch als feline virale Rhinotracheitis bezeichnet. Der Erreger befällt ausschließlich Katzen. Außerhalb des Wirtes überlebt das Virus maximal 24 Stunden und wird von den meisten gängigen Desinfektionsmitteln zuverlässig bekämpft. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit einem befallenen Tier oder auch indirekt durch Menschen, Futtermittel usw.. Bereits 24 Stunden nach der Infektion ist das Virus in Sekreten des Wirtes nachweisbar. Infolge seiner Unfähigkeit, sich bei Temperaturen oberhalb von 37 °C zu vermehren, befällt es lediglich die relativ „kalten“ Schleimhäute im Kopfbereich und verursacht normalerweise keine Virämie.

Die Inkubationszeit beträgt nur wenige Tage. Symptomatiken sind beispielsweise starker Nasen- und Augenausfluss, häufig verbunden mit Bindehautentzündung und Hornhautschädigungen. An der Zunge können Geschwüre auftreten. Die Nasenmuscheln können durch Gewebszerfall (Nekrose) stark geschädigt sein. Hinzu kommt Fieber, Appetitlosigkeit und Niesen. Trotz des dramatischen Erscheinungsbildes der Erkrankung ist die Sterblichkeit nur gering, die Therapie in der Regel erfolgreich bei zeitigem Therapiebeginn, solange die Selbstheilungskräfte noch vorhanden sind. Folgeschäden können ggf. durch Verwachsungen im Lidbereich bis zur Blindheit reichen, starke Gewebszerstörungen im Bereich der Nasenschleimhaut können eine chronische Rhinitis nach sich ziehen. Bei nicht gänzlich erfolgreich genesenen Tieren bleibt oft eine chronische Form der Atemwegserkrankung zurück.

Genesene Tiere können dauerhaft Viren ausscheiden. Viele ehemals erkrankte Tiere sind nach überstandener Infektion Träger des Erregers, der sich in die Ganglien des Nervus trigeminus zurückzieht. Ein weiterer häufiger Erreger ist das feline Calicivirus (FCV): Die Übertragung von Caliciviren erfolgt durch direkten Kontakt einer Katze mit einem vom Erreger befallenen Tier. Ausgeschieden wird das Virus hauptsächlich durch Sekrete der oberen Atemwege und gelegentlich auch über den Kot. Auch bei diesem Erreger bleiben einige Katzen lebenslang latent mit dem Virus infiziert und können andere Katzen infizieren; ohne dass die Katze selbst Krankheitssymptome zeigt. Die Infektion verläuft in zwei Phasen: nach erfolgter Ansteckung vermehrt sich der Erreger in den Rachenmandeln, der Maulschleimhaut und den Bindehäuten der Augen. Zwischen viertem und siebenten Tag verbreitet sich das Virus über den Blutkreislauf (Virämie) im gesamten Körper. Besonders befallen werden hierbei Lungen und Zungenschleimhaut. Die Phase der Virämie ist durch Abgeschlagenheit und die Ausprägung einer respiratorischen Symptomatik gekennzeichnet: Fieber, Rhinitis, Konjunktivitis und Nasenausfluss; schmerzhafte Schleimhautulzerationen der Zunge oder des Gaumens zeichnen das Krankheitsbild; die Katze frisst kaum noch und wirkt apathisch und müde. In diesem Stadium der Erkrankung können zusätzliche Bewegungseinschränkungen und Lahmheiten auftreten. Der Befall der Lunge kann bakterielle Sekundärinfektionen und damit eine Bronchopneumonie hervorrufen; welche lebensbedrohlich sein kann.



(www.tierheilkundezentrum.de)

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